Der Tag ist vorüber, du fährst gerade nach Hause. Du schaltest dein Radio ein. Du hörst einen kurzen Bericht über ein kleines Dorf in Indien, wo einige Dorfbewohner plötzlich und auf merkwürdige Weise an einer Grippe gestorben sind, die noch völlig unbekannt ist. Es ist nicht die gewöhnliche Grippe, drei oder vier Menschen sind daran gestorben und es ist irgendwie interessant. Man entsendet einige Ärzte dorthin, um diese Sache näher zu untersuchen. Du denkst dir bei der Sache nicht viel, aber am Sonntag, als du gerade vom Gottesdienst nach Hause kommst, hörst du einen weiteren Bericht im Radio. Alles was sie sagen ist, dass es nicht drei, sondern 30 000 Dorfbewohner sind, dort auf dem Bergrücken dieser einen besonderen Gegend in Indien; und an diesem Abend kommt es sogar im Fernsehen. CNN bringt einen kurzen Bericht; da tagen hohe Leute vom Gesundheitszentrum in Atlanta, weil man von solchen Krankheitssymptomen nie vorher gehört hat. Am Montag Morgen, als du aufstehst, ist es die Hauptnachricht. Es ist nämlich nicht mehr nur in Indien; es ist Pakistan, Afghanistan, Iran, und bevor du es überhaupt realisierst, hörst du diese Sache überall und sie haben es zu der „mysteriösen Grippe“ gemacht. Der Präsident hat einen Kommentar abgegeben, dass er und jeder andere betet und hofft, dass alles gut wird da drüben. Aber jeder fragt sich, „Wie werden wir diese Sache in den Griff bekommen?“ Das ist der Moment, in dem der Präsident von Frankreich eine Ankündigung macht, die Europa schockiert. Er schließt die Grenzen. Keine Flüge mehr von Indien, Pakistan oder irgendeinem anderen Land, wo dieses Ding gesichtet wurde. An diesem Abend guckst du noch ein bisschen CNN bevor du ins Bett gehst. Dein Kiefer klappt weit auseinander, als eine weinende Frau von einem französischen Nachrichtenprogramm ins Englische übersetzt wird: „Da ist ein Mann in einem Krankenhaus in Paris, der an der mysteriösen Grippe stirbt.“ Es hat Europa erreicht. Panik greift um sich. Alles, was sie bisher darüber sagen können ist, dass man es bekommt und erstmal für eine Woche hat, ohne es zu wissen. Dann leidet man vier Tage unter unglaublichen Symptomen und stirbt schließlich. Großbritannien schließt seine Grenzen, aber es ist bereits zu spät. South Hampton, Liverpool, North Hampton und es ist Dienstag Morgen, als der Präsident der Vereinigten Staaten folgendes bekannt gibt: „Wegen eines nationalen Sicherheitsrisikos sind alle Flüge nach und von Europa und Asien gestrichen worden. Wenn ihre Angehörigen in Übersee sind, tut es mir leid. Sie können nicht zurückkommen, bis wir ein Mittel gegen dieses Ding gefunden haben. Innerhalb von vier Tagen ist unsere Nation in eine unglaubliche Angst verfallen. Einige Menschen verkaufen schon kleine Gesichtsmasken. Andere reden darüber, was passiert, wenn es in unser Land hineinkommt und die Prediger sagen, „Das ist die Strafe Gottes“ Es ist Mittwoch Abend und du bist gerade in einem Gebetstreffen deiner Gemeinde, als jemand vom Parkplatz herein gerannt kommt und sagt, „Macht das Radio an! Macht das Radio an!“ Während die Gemeinde einem kleinen Transistorradio zuhört, an das ein Mikrophon gehalten wird, kann man eine Bekanntmachung hören, „Zwei Frauen liegen in einem Krankenhaus in Long Island im Sterben- wegen der mysteriösen Grippe.“ Es scheint, als würde dieses Ding binnen Stunden über das ganze Land hinwegfegen. Menschen arbeiten rund um die Uhr daran, ein Gegenmittel zu finden. Nichts funktioniert. Kalifornien, Oregon, Arizona, Florida, Massachusetts. Es scheint, als würde es einfach von den Grenzen her über einen wegrollen. Dann, plötzlich und unerwartet kommt die Nachricht. Der Code ist entschlüsselt. Ein Heilmittel kann gefunden werden. Ein Impfstoff kann hergestellt werden. Und zwar indem man das Blut einer Person nimmt, die noch nicht infiziert ist; und so wird tatsächlich, überall im Mittleren Westen, durch alle Kanäle und Fernsehsender, jeder darum gebeten eine ganz einfache Sache zu tun: „Gehen Sie zu dem Krankenhaus in Ihrem Ort und lassen Sie Ihre Blutart bestimmen. Das ist alles, worum wir Sie bitten. Wenn Sie auch die Sirenen in Ihrer Nachbarschaft hören, kommen Sie bitte schnell, leise aber sicher in die Krankenhäuser.“ Tatsächlich, als du und deine Familie an diesem Mittwoch abend dorthin gehen, ist dort eine lange Schlange Menschen, und da sind Krankenschwestern und Ärzte, die herauskommen und einen in den Finger pieken, um Blut zu entnehmen und es zu beschriften. Deine Frau und deine Kinder sind da draußen und sie bestimmen eure Blutart und sagen, „Warten Sie hier auf dem Parkplatz und wenn wir ihre Namen aufrufen, sind Sie entlassen und können nach Hause gehen.“ Du stehst geängstigt da, mit deinen Nachbarn um dich herum, fragst dich, was um alles in der Welt hier vor sich geht und ob dies das Ende der Welt sei. Plötzlich kommt ein junger Mann rennend aus dem Krankenhaus gelaufen ruft laut. Er ruft einen Namen und winkt mit einer Schreibunterlage. Was? Er ruft es noch einmal! Und euer Sohn zerrt an deiner Jacke und sagt, „Papa, das bin ich.“ Bevor du es richtig mitbekommst, haben sie deinen Jungen schon mitgenommen. „Wartet mal. He, bleibt mal stehen!“ Aber sie sagen, „Das ist schon okay. Sein Blut ist sauber. Sein Blut ist rein. Wir wollen sicher gehen, dass er die Krankheit wirklich nicht hat. Wir denken, dass er das richtige Blut hat.“ Fünf spannungsgeladene Minuten später kommen die Ärzte und Krankenschwestern heraus, weinen und umarmen sich gegenseitig. Einige lachen sogar. Es ist das erste Mal, dass man jemanden lachen sieht, innerhalb der letzten Tage und ein alter Doktor kommt zu dir und sagt, „Danke, mein Herr. Das Blut ihres Sohnes ist perfekt. Es ist sauber, es ist rein und wir können einen Impfstoff herstellen.“ Als diese Nachricht überall auf dem Parkplatz voller Menschen um sich greift, schreien Menschen, beten, lachen oder weinen. Aber dann nimmt der grauhaarige Doktor dich und deine Frau beiseite und sagt, „können wir einen Moment sprechen? Wir waren uns nicht dessen bewusst, dass der Spender minderjährig sein würde und wir bitten Sie, .... wir bitten Sie diese Einverständniserklärung zu unterschreiben.“ Du fängst an zu unterschreiben und dann siehst du, dass das Feld mit der menge an Blut, die entnommen werden soll, noch frei ist. „W-w-w-wieviel Blut werden Sie denn entnehmen?“ In diesem Moment entweicht das Lächeln aus dem Gesicht des alten Mannes und er sagt, „Wir hätten niemals gedacht, dass es ein kleines Kind sein würde. Wir waren nicht vorbereitet. Wir brauchen alles!“ „Aber, aber.......“ „Sie verstehen nicht. Wir reden hier über die gesamte Welt. Bitte unterschreiben Sie. Wir-wir brauchen alles – wir brauchen alles!“ „Aber können Sie ihm denn keine Transfusion geben?“ „Wenn wir sauberes Blut hätten, würden wir es machen. Können Sie jetzt bitte unterschreiben? Bitte unterschreiben Sie.“ In betäubter Stille tust du es. Dann sagen sie, „Wollen Sie einen Moment mit ihm haben, bevor wir anfangen?“ Kannst du da jetzt einfach so reingehen? Kannst du zu deinem Sohn gehen, in diesen Raum, wo er auf dem Tisch sitzt und sagt, „Papa? Mama? Was passiert hier?“ Kannst du seine Hände nehmen und sagen, „Sohn, deine Mami und ich lieben dich, und wir würden nie etwas zulassen, was nicht wirklich sein muss. Verstehst du das?“ Und wenn der alte Doktor wieder hereinkommt und sagt, „Es tut mir leid, wir müssen- wir müssen jetzt anfangen. Da sterben Menschen auf der ganzen Welt.“ Kannst du ihn zurücklassen? Kannst du hinausgehen, während er sagt, „Papa? Mama? Papa? Warum- warum habt ihr mich verlassen?“ Und nächste Woche dann, wenn sie eine Feier zu Ehren deines Sohnes geben und einige Leute währenddessen schlafen, und andere kommen erst gar nicht, weil sie zum See baden gehen und einige Leute kommen mit einem überheblichen Lächeln auf den Lippen und geben nur vor, sich dafür zu interessieren. Würdest du nicht aufspringen wollen und schreien „MEIN SOHN IST FÜR EUCH GESTORBEN! IST EUCH DAS DENN TOTAL EGAL?“ Ist das, was Gott sagt? „MEIN SOHN IST GESTORBEN: WEISST DU NICHT; WIE SEHR MICH DAS SCHMERZT?“ „Vater, es mit deinen Augen zu sehen, zerbricht unsere Herzen. Vielleicht fangen wir jetzt an, diese große Liebe zu verstehen, die DU für uns hast. AMEN!“
...aus dem cactusforum
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
wow krass! mal eine andere art...
Hi Sibe, mir geht's gut... :) ich hab bloß sehr viel für die Uni zu tun... Hm, vielleicht kannst du mir ja den ein oder anderen Deutschen für meine Arbeit vermitteln? :)
Kommentar veröffentlichen